24. Sonntag im Jahreskreis – 13/09/2009

Für mich überraschend, hatte ich „predigtfrei“. Deswegen kommen an dieser Stelle nur einige Gedanken zu den Lesungen des letzten Sonntags:

Wir können nicht sagen, wir hätten es nicht gewußt.

Jesus ist sehr deutlich. Dreimal sagt er es: „… der Menschensohn müsse vieles erleiden … er werde getötet …“ (Mk 8 31); „[w]er mein Jünger sein will, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach …“ „Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren …“ (ebd. Verse 34-35).

Manchmal vergessen wir das. Manchmal sind wir zu schnell bei der Auferstehung.

Wie Jesus leiden und sterben muss, leiden und sterben auch wir. Der Unterschied des Glaubens ist nicht ein Unterschied im Lebensschicksal des Menschen als solches. Der Unterschied des Glaubens ist, das in ihm Leiden und Sterben eine Perspektive bekommt. So kann es zur bewußt aufgenommenen Lenensaufgabe werden, zur Nachfolge Christi.

Von außen ist das Leid nicht zu verändern. Alle Medizin, Technik und Weltrevolution oder (menschl.) Weltverbesserung kann Leid und Tod nicht abschaffen. Aber von innen her können das Leiden und der Tod verändert werden. Ihre Wertigkeit kann sich ändern. Und wenn etwas den Wert ändert, dann verändert es auch seine Fuktion für uns. Das Leid als Aufgabe wird erstrebenswert. Nicht das Leid an sich; das ist niemals anzustreben. Doch mein Leiden als Teil meiner Lebensaufgabe ist für mich und für Gott wertvoll.

Die Menschen damals konnten das nicht gut verstehen. Die Apostel hatten genauso ihre Schwierigkeiten. Wie immer formuliert diese Petrus als der Sprecher der Zwölf. Er zieht Jesus beiseite und versucht ihn auf einen anderen Pfad zu bekommen. Das geht nicht. Indem Petrus für uns spricht, neigt er auch zu unseren Fehlern.

Zuvor gibt Petrus jedoch auch die Antwort des Glaubens: „Du bist der Messias.“ (ebd. Vers 29) Das ist der Petrusdienst, inmitten der vielen Stimmen und Antworten und trotz der eigenen Fehler und Schwächen die Antwort des Glaubens auszusprechen; sie für uns zu formulieren und Jesus zu sagen. Sprechen wir mit ihm! Sammeln wir uns um Jesus und die Kirche! Auf dass unser Leben nicht eine Versuch werde, Jesus von seinem Weg auf den Weg unseres Wünschens abzubringen, sondern dass es ein echter Entwurf gelebter Nachfolge werde, bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.